Projekt
Kasbah Asslim 2002
(Die Fotos
auf dieser Seite sind von Katja Burkhard)
Im
Frühjahr dieses Jahres fand natürlich
wieder ein Workshop statt. Vom 24.02 bis
zum 08.03.2002 arbeitete eine Gruppe Studenten
der Uni Weimar mit vier weiteren Personen
aus dem Bereich Kunst- Keramik mit in der
Kasbah. Als praktische Arbeit behandelten
wird Lehmputze. Bei den Lehmputzen sollte
der künstlerisch-kreative Charakter
hervorkommen.
Dies ging in der Praxis nicht auf. Die Arbeitsprozesse
sind so langatmig, die Zeit verflog und
ehe man sich versah, waren sieben Räume
der Kasbah mit Lehmbewurf verschönert.
Er wurde mit den Füßen geknetet
und mit den Händen angeworfen. Nebenbei
verputzten wir einen Teil der Mauerzinnen
oben auf der Dachterrasse. Dies brachte
raue Hände und Füße und
einen gesunden Schlaf. Die Kunst kam dann
doch zu kurz.
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So wird das Rohmaterial
hergestellt.
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In
diesem Jahr lebten wir in dem nun fertiggestellten
Arkadenhof. Er ist jetzt das Zentrum. Dort
trifft sich alles. Die Camping- und Caravan
Touristen essen dort. Die Hoteltouristen
wohnen in den Räumen. Die Gruppen sitzen
im Innenhof und sangen, trommelten und redeten
miteinander. Wir wurden mit herrlichen Speisen
bewirtet und der Kontakt zur Familie des
Caid war herzlich und voller Respekt und
Achtung. Auch machten wir wieder eine Wanderung
mit Übernachtung in die Djebel Saghro.
Es war sehr anstrengend aber der Einblick
in diese Naturlandschaft ist etwas einmaliges.
Nachdem die Gruppe nach Hause gefahren war,
arbeitete ich an einer Raumgestaltung im
Asfallo. Der Asfallo ist der mittlere Bereich
in einer Kasbah. Es ist ein Raum, der eineÖffnung
nach oben im Dach hat. Er hat keine Fenster
und viele Türen, ist einem Flur ähnlich.
Nur ist er immer bewohnt gewesen. Dort wurde
gekocht und sich getroffen, besonders, wenn
es draußen zu heiß oder zu kalt
war. Die Anregung dazu bekam ich von der
entsetzlichen Entwicklung zwischen den Israelis
und den Palästinenser. Nach dem Attentat
auf das World Trade Center und der Krieg
in Afghanistan die dritte Eskalation größeren
Maßstabes ging.
Ein
symbolischer Raum mit dem Namen: "Raum
für den Frieden in der Welt -Respekt
unter den Kulturen" wurde geschaffen.
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Das Anlegen von
Putzproben
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Restauration der
Mauerkronen
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Ich
arbeitete mit Farben aus Lehmschlämme
mit Kaseinen und Spinell Farbpigmenten.
Ich verarbeitete farbige Lehmputze aus Europa.
Diese wurden durch natürliche Zusätze
veredelt. Dieser Raum wird im Oktober diesen
Jahres mit Farben und einem Lehmboden versehen
und kann danach wieder bewohnt werden. Für
die Familie ist dieser Raum etwas ganz besonderes.
Da diese Räume immer schon von dem
Familienclan belebt wurden, ist es für
sie nicht leicht, diese Räume einfach
für andere Menschen aus anderen Kulturen
zu Verfügung zu stellen. Jeder Raum
gehört einem Sippenmitglied und ist
dessen Eigentum. Durch diese Kunstaktion
möchte ich allen, die in diesen Räumen
verweilen, zeigen, dass sie die fremde Kultur
achten sollen. Respekt ist die Grundlage
für ein Miteinander.
Danach wurde der Arkadenhof mit einer großen
Hochzeit eingeweiht. 1500 Personen feierten
drei Tage lang miteinander das Fest der
Hochzeit in ihrer traditionellen Art. Der
Riad wurde zu einem Ort der Freude und der
Musik.
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Detail der Kasbah
Tamnougalt
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Die Hochzeit
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