Projekt
Kasbah Asslim 2015
Lehmexpress
2015 Gruppe 1
In diesem Jahr hatte ich im Vorfeld
einen Vortrag in der Hochschule in
Stuttgart für eine Gruppe Studenten
gehalten, die Frau Mandana Alimardani
betreute. Diese 9-köpfige Gruppe
kam dann mit ihrer Lehrerin und einem
Kollegen nach Asslim. Hinzu gesellte
sich noch Herr Hartmut Kopp aus Andalusien
und Stephanie Hoschka, eine Architekturstudentin
aus Weimar. Also haben wir im Gegensatz
zu den letzten Jahren eine volle Gruppe
zusammen bekommen.
Mein
Mitarbeiter in diesem Jahr war unser
marokkanisches Vereinsmittglied
M`Hamed Marhouss und wie immer Maalem
M`Barek aus Asslim. Zur zweiten
Gruppe kam unser Vereinsmitglied
Nadja mit in die Gruppenarbeit.
Ziele in diesem Jahr waren die drei
traditionellen Bauweisen. Stampfen,
Lehmsteine und Putz- und Mauermörtel
herzustellen und dann auch zu verarbeiten.
Wie immer begannen wir mit unserer
Ausbildung "Was ist Lehm"
und "Welche Eigenschaften hat
der Lehm". Diese Ausbildung
werde ich in den nächsten Jahren
ausbauen und verfeinern.
Dazu werde ich im Mai einen Masterkurs
in Villefontaine, Frankreich bei
der AMàCO http://www.amaco.org/
unter der Leitung von Gian Franco
Noriega in den Grande Ateliers http://www.lesgrandsateliers.org/.
machen.
Wir
arbeiten an einem Lehrsystem, welches
spielerisch die Kreativität
und Eigenverantwortung sowie die
Teamarbeit fördert.
Mit viel Enthusiasmus begannen wir
die zwei Wochen Lehmbauschule. Steine
herstellen. Baustelle einrichten.
Löcher und Risse schließen
und Proben herstellen und testen.
Der Turm, den wir als großes
Ziel für dieses Jahr gesetzt
hatten, wurde mit kleinformatigen
Steinen gemauert. Er wurde zur zentralen
Arbeit.
Wir
bekamen Besuch aus Agadir; vier
Herren aus dem Antiatlas von der
Föderation FNAD. Sie wollten
mit uns eine Schule im Antiatlas
bauen und sie nahmen an unserer
Arbeit teil. Somit wurde alles sehr
gemischt und freudig. Der Vorsitzende,
wir haben ihn Karl-Heinz getauft,
ist ein ehemaliger Bodyguard des
alten Königs und ein wahrlich
großer Redner. Nach Beendigung
der Workshops haben wir ihn im Antiatlas
besucht und ein Grundstück
ausgesucht.
Nach
einer Woche fuhren die zwei Lehrer
zurück nach Deutschland und
wir wie jedes Jahr machten wir eine
Reise nach Tamnougalt, Ait Ben Haddou
und zur Kasbah Taorirt in Ouarzazate.
In
der zweiten Woche wurde in Ruhe
gearbeitet und das theoretisch Gelernte
in der Praxis vertieft.
Die zwei Wochen waren schnell vorüber
und wir wünschen, dass es für
alle eine gute Zeit war.
Manfred Fahnert
Lehmexpress
2015 Gruppe 2
In
der zweiten Gruppe hatten sich 7
Teilnehmer angemeldet.
Tim aus Amsterdam, Michael aus Winterthur,
Florian aus Wiefelstede, Pauline
aus Zürich, Ute und Luzius
Riva aus Zürich, Miriam von
den Stuttgarter Studenten hatte
noch verlängert. Hartmut hatte
schon von Anfang an beide Workshops
gebucht. Er will lernen wie man
ein Lehmhaus baut.
Es
sollte auch ein Deutscher, der bei
dem Goetheinstitut in Rabat als
Lehrer arbeitet, am Ende noch ein
paar Tage mitarbeiten. Auch schickte
uns Karl Heinz noch zwei Studentinnen
aus Agadir und einen Musiker für
drei Tage nach Asslim. Somit hatten
wir eine bunte Mischung aus allerlei
Kulturen und die Mehrsprachigkeit
wurde gefördert.
Die
Studentengruppe zuvor hatte alle
Baustellen perfekt vorbereitet und
gesichert. Lehmsteine waren genügende
hergestellt und der Stampflehm war
eingesumpft.
Der Turmbau und die Stampflehmwände
nahmen alle Energie in Anspruch
und die letzten Tage standen dann
ganz im Zeichen der Lehmputze. Natürlich
wurde wieder im Labor experimentiert,
doch war das in diesem Jahr nicht
so sehr gefragt.
Für
mich war die schwierigste Arbeit,
den doch überwiegenden Laien
das Verputzen mit allen Tricks beizubringen.
Da habe ich in der Vergangenheit
doch recht durchwachsene Erlebnisse
gehabt.
Wir sind da neue Wege gegangen.
Die Teilnehmer wurden einfach ins
kalte Wasser geworfen. Sie haben
sich erstaunlich schnell in ihren
Gruppen wiedergefunden und gemeinsam
eine Strategie gefunden, sich zu
ergänzen. Es kamen dabei auch
freudige Lernergebnisse zu Tage.
Dies führte dann auch zu einem
Gefühl der Freude und auch
Genugtuung. Leistung kann beflügeln.
Natürlich wurde die Lehmarchitektur
der Region besichtigt und am Ende
spielten die heimischen Ahwach Gruppe
zum Tanz auf und es zeigt sich einmal
wieder, dass die Musik alles vereint
und bindet.
Hier noch zwei Filme von Paul Potato
zum Projekt Lehmexpress 2015
und 
Nachdem
alle Teilnehmer nach Hause gefahren
waren, bin ich mit M`hamed und Nadja
nach Tata gefahren. Wir haben uns
dort drei Grundstücke für
eine Schule angeschaut. Mitten in
dieser Bergwelt wurden wir vorzüglich
versorgt und wir konnten einen Einblick
in die Bauweisen der Agadire der
Region machen. Die sinnflutartigen
Regenfälle der jüngeren
Vergangenheit haben viel von der
Lehmarchitektur zerstört.
Das ist jetzt meine Arbeit für
die Zukunft.
Manfred Fahnert
|