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Geschichte des Lehmexpress 1997 - 2023

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Projekt Kasbah Asslim 2015


Lehmexpress 2015 Gruppe 1

In diesem Jahr hatte ich im Vorfeld einen Vortrag in der Hochschule in Stuttgart für eine Gruppe Studenten gehalten, die Frau Mandana Alimardani betreute. Diese 9-köpfige Gruppe kam dann mit ihrer Lehrerin und einem Kollegen nach Asslim. Hinzu gesellte sich noch Herr Hartmut Kopp aus Andalusien und Stephanie Hoschka, eine Architekturstudentin aus Weimar. Also haben wir im Gegensatz zu den letzten Jahren eine volle Gruppe zusammen bekommen.

Mein Mitarbeiter in diesem Jahr war unser marokkanisches Vereinsmittglied M`Hamed Marhouss und wie immer Maalem M`Barek aus Asslim. Zur zweiten Gruppe kam unser Vereinsmitglied Nadja mit in die Gruppenarbeit.

Ziele in diesem Jahr waren die drei traditionellen Bauweisen. Stampfen, Lehmsteine und Putz- und Mauermörtel herzustellen und dann auch zu verarbeiten.

Wie immer begannen wir mit unserer Ausbildung "Was ist Lehm" und "Welche Eigenschaften hat der Lehm". Diese Ausbildung werde ich in den nächsten Jahren ausbauen und verfeinern.

Dazu werde ich im Mai einen Masterkurs in Villefontaine, Frankreich bei der AMàCO http://www.amaco.org/
unter der Leitung von Gian Franco Noriega in den Grande Ateliers http://www.lesgrandsateliers.org/. machen.

Wir arbeiten an einem Lehrsystem, welches spielerisch die Kreativität und Eigenverantwortung sowie die Teamarbeit fördert.
Mit viel Enthusiasmus begannen wir die zwei Wochen Lehmbauschule. Steine herstellen. Baustelle einrichten. Löcher und Risse schließen und Proben herstellen und testen.
Der Turm, den wir als großes Ziel für dieses Jahr gesetzt hatten, wurde mit kleinformatigen Steinen gemauert. Er wurde zur zentralen Arbeit.

Wir bekamen Besuch aus Agadir; vier Herren aus dem Antiatlas von der Föderation FNAD. Sie wollten mit uns eine Schule im Antiatlas bauen und sie nahmen an unserer Arbeit teil. Somit wurde alles sehr gemischt und freudig. Der Vorsitzende, wir haben ihn Karl-Heinz getauft, ist ein ehemaliger Bodyguard des alten Königs und ein wahrlich großer Redner. Nach Beendigung der Workshops haben wir ihn im Antiatlas besucht und ein Grundstück ausgesucht.

Nach einer Woche fuhren die zwei Lehrer zurück nach Deutschland und wir wie jedes Jahr machten wir eine Reise nach Tamnougalt, Ait Ben Haddou und zur Kasbah Taorirt in Ouarzazate.

In der zweiten Woche wurde in Ruhe gearbeitet und das theoretisch Gelernte in der Praxis vertieft.
Die zwei Wochen waren schnell vorüber und wir wünschen, dass es für alle eine gute Zeit war.

Manfred Fahnert

Lehmexpress 2015 Gruppe 2

In der zweiten Gruppe hatten sich 7 Teilnehmer angemeldet.
Tim aus Amsterdam, Michael aus Winterthur, Florian aus Wiefelstede, Pauline aus Zürich, Ute und Luzius Riva aus Zürich, Miriam von den Stuttgarter Studenten hatte noch verlängert. Hartmut hatte schon von Anfang an beide Workshops gebucht. Er will lernen wie man ein Lehmhaus baut.

Es sollte auch ein Deutscher, der bei dem Goetheinstitut in Rabat als Lehrer arbeitet, am Ende noch ein paar Tage mitarbeiten. Auch schickte uns Karl Heinz noch zwei Studentinnen aus Agadir und einen Musiker für drei Tage nach Asslim. Somit hatten wir eine bunte Mischung aus allerlei Kulturen und die Mehrsprachigkeit wurde gefördert.

Die Studentengruppe zuvor hatte alle Baustellen perfekt vorbereitet und gesichert. Lehmsteine waren genügende hergestellt und der Stampflehm war eingesumpft.
Der Turmbau und die Stampflehmwände nahmen alle Energie in Anspruch und die letzten Tage standen dann ganz im Zeichen der Lehmputze. Natürlich wurde wieder im Labor experimentiert, doch war das in diesem Jahr nicht so sehr gefragt.

Für mich war die schwierigste Arbeit, den doch überwiegenden Laien das Verputzen mit allen Tricks beizubringen. Da habe ich in der Vergangenheit doch recht durchwachsene Erlebnisse gehabt.
Wir sind da neue Wege gegangen. Die Teilnehmer wurden einfach ins kalte Wasser geworfen. Sie haben sich erstaunlich schnell in ihren Gruppen wiedergefunden und gemeinsam eine Strategie gefunden, sich zu ergänzen. Es kamen dabei auch freudige Lernergebnisse zu Tage. Dies führte dann auch zu einem Gefühl der Freude und auch Genugtuung. Leistung kann beflügeln.
Natürlich wurde die Lehmarchitektur der Region besichtigt und am Ende spielten die heimischen Ahwach Gruppe zum Tanz auf und es zeigt sich einmal wieder, dass die Musik alles vereint und bindet.

Hier noch zwei Filme von Paul Potato zum Projekt Lehmexpress 2015 Lehmexpress 2015 Film 1 und Lehmexpress 2015 Film 2

Nachdem alle Teilnehmer nach Hause gefahren waren, bin ich mit M`hamed und Nadja nach Tata gefahren. Wir haben uns dort drei Grundstücke für eine Schule angeschaut. Mitten in dieser Bergwelt wurden wir vorzüglich versorgt und wir konnten einen Einblick in die Bauweisen der Agadire der Region machen. Die sinnflutartigen Regenfälle der jüngeren Vergangenheit haben viel von der Lehmarchitektur zerstört.

Das ist jetzt meine Arbeit für die Zukunft.


Manfred Fahnert

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